Dersim, auch bekannt als die heutige Provinz Tunceli in der Türkei, birgt eine tragische Geschichte. Die Region war Schauplatz eines Massakers, das in Deutschland kaum bekannt ist

  • Hintergrund:
    • Aleviten sind eine religiöse Minderheit in der Türkei. Sie praktizieren eine Form des Islam, die älter ist als die drei großen Buchreligionen. Die Aleviten in der Region Dersim (heute Tunceli) hielten an ihrem Glauben fest und ließen sich nicht islamisieren.
    • Stammesstruktur: In Dersim gehörte jede Familie einem Stamm an, der von einer geistlichen Familie religiös betreut wurde. Diese Struktur passte nicht zur Ideologie des Nationalstaats, der eine homogene türkische Nation mit sunnitischer Prägung anstrebte.
  • Das Massaker:
    • 1937 marschierte das türkische Militär mit 50.000 Soldaten in Dersim ein und tötete zehntausende Menschen. Ziel war es, die alevitische Stammesstruktur zu zerstören und die Menschen zu islamisieren.
    • Überlebender Bericht: Mahmut Yıldız, ein Alevit aus Dersim, überlebte das Massaker. Er erinnert sich daran, dass das Militär die Menschen vor die Wahl stellte: Entweder sie werden Muslime oder ihnen wird die Kehle durchgeschnitten.
  • Folgen:
    • Der Genozid von Dersim ist für die Aleviten immer noch ein Trauma.
    • Die Region wurde später offiziell in Tunceli umbenannt, aber der althergebrachte Name Dersim spiegelt weiterhin die Geschichte und das Leid wider.
    • Dersim, heute inoffiziell so genannt, entspricht im Kern der heutigen Provinz Tunceli in der Türkei. Der Name ist unter der Bevölkerung gängig und politisiert, obwohl die Stadt 1937 in Tunceli umbenannt wurde. Die Region hat den höchsten Anteil an Aleviten in der Türkei und die Mehrheit der Einwohner sind Zazas. Vor dem Völkermord an den Armeniern lebten hier viele Armenier, und während des Völkermordes fanden viele hier Zuflucht1. Die geografische Lage von Dersim umfasst das Quellgebirge von Euphrat und Tigris und ist reich an natürlichen Ressourcen wie Wasser, Holz, Eisen, Kupfer, Gold, Silber